Artenschutzturm

Artenschutzturm

Die erhaltenswerte Transformatorenstation Kriens-Sonnenberg stammt wohl aus der Zeit um 1925. Das freistehende Stromhaus ist mit zeittypischen Elementen wie Lisenen und geknicktem Satteldach gestaltet. Sie gehört heute der Stadt Kriens.

Im Jahr 2021 bekam KriensNatur von der Stadt die Bewilligung die Transformatorenstation in einer ersten Etappe in den «Spyrenturm» umzuwandeln. Mauersegler, bei uns auch «Spyren» genannt, sind auf kleine Hohlräume in alten Gebäuden angewiesen. Wegen Abriss oder Renovation verschwinden viele alte Seglerkolonien. Mit dem «Spyrenturm» biete KriensNatur diesen Vögeln neue Nistmöglichkeiten an. Finanziert wurde diese erste Etappe durch die Albert Köchlin Stiftung AKS, Luzern.

In einer 2. Etappe erhielt KriensNatur von der Stadt die Bewilligung den «Spyrenturm» weiter zu einem Artenschutzturm auszubauen. Damit wurde die Transformatorenstation vor dem Verfall gerettet und in ein Refugium für Vögel, Kleinsäuger und Insekten verwandelt. Es gibt jetzt Hohlräume zuhauf: Neben den zahlreichen Nistplätzen für Mauersegler gibt es grosse für Turmdohlen und kleinere für Haus- und Feldsperling, Kohl- und Blaumeisen, für Bachstelze oder Hausrotschwanz. Am Fuss des Turms können Igel in einen Brutkasten schlüpfen und rund um den Turm gibt es Steinhaufen für Wiesel und grosse Sandlinsen für Wildbienen und andere Insekten. Die Holzbeigen sind geeignet für Eidechsen und diverse Fledermausarten, welche auch im Dachstock ein neues grosses Zuhause erhalten haben.
Der Ausbau zum Artenschutzturm wurde massgeblich unterstützt durch die Dienststelle Landwirtschaft und Wald, LAWA, sowie durch die Zigerli-Hegi- und die P. Herzog-Stiftung.

Schmetterling 2023

Schmetterlinge auf Krienseregg, 9. Juli 2023

Um die 20 Personen haben sich an einem sehr sonnigen und warmen Tag auf der Krienseregg getroffen, um von einem Kenner wie Thomas Röösli mehr über Schmetterlinge zu erfahren. Die Mager-Wiesen waren noch ungemäht und dadurch voller Gräser und Blumen. Wir waren gute zwei Stunden unterwegs, durchschritten dabei am Rand auch Hochmoore. Die Wiesen waren voll von bunten Tagfaltern.
Gleich anfangs kam etwas Hektik auf, als ein grosser Falter mit weisser Flügelbinde an uns vorüberzog. War das ein Eisvogel oder ein Schillerfalter? Sehr häufig anzutreffen waren der Braune Waldvogel, das Ochsenauge oder Arten von Schecken- und Perlmutterfaltern. Dazwischen mischte sich ein Zitronenfalter, ein Baum-Weissling, ein Hochmoor-Gelbling, ein Schachbrettfalter, ein Dickkopffalter und eine Bläulingsart. Alle Teilnehmenden waren jeweils behilflich beim Auffinden neuer Arten. Thomas Röösli benannte die mit Kescher gefangen Falter und ordnete sie ein. In seiner Hand, in einem Glas oder den Aerarium konnten wir die Merkmale gut einsehen. Alle Falter wurden selbstverständlich in der Nähe des Fundortes wieder freigelassen. Zuletzt wurde das anfängliche Rätsel dann doch noch gelöst, als sich noch ein Grosser Schillerfalter zu uns gesellte, den wir frei und lange bestaunen konnten.

Hier noch einige von Thomas lebhaft erzähltem Wissen: Tagfalter schliessen die Flügel in der Ruhestellung, woran man sie erkennen kann. Doch um die Sonnenenergieaufnahme zu regulieren, halten auch sie die Flügel zeitweise offen oder drehen sich manchmal zur Sonne. Bei einigen Arten wie dem Zitronenfalter oder dem Aurorafalter können Männchen und Weibchen leicht auch im Flug unterschieden werden. Falter die schon früh im Jahr unterwegs sind, wie der Zitronenfalter, verbringen den Winter als Falter. Andere überwintern als Ei, Raupe oder Puppe. Verschiedene Arten zeugen zwei oder mehr Generationen pro Jahr. Bei einigen Gebirgsarten wiederum gibt es nur eine Generation pro zwei Jahre.
Schmetterlinge finden oft auf einer hohen Blume, über einem Strauch oder in einem Baumwipfel zur Paarung zusammen. Sie erfolgt nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, was sicherstellt, dass sich nur gleiche Arten paaren können. Die meisten Falterarten sind während der Raupenzeit an eine oder wenige Wirtpflanzen gebunden. Deshalb werden bereits die Eier darauf oder in der Nähe abgelegt. Die Brennnessel ist für viele Arten in dieser Beziehung sehr wertvoll.

Alle waren hell begeistert vom Anlass und der Vielfalt. Ganz herzlich Dank an Thomas für seine profanen Ausführungen.

  • Zitronenfalter, Männchen

Vom Mondmilchloch zum Adlerhorst

Vom Mondmilchloch zum Adlerhorst, Sonntag, 25. Juni 2023

Rekordverdächtige 30 begeisterte Naturfreunde haben sich zu diesem Anlass eingefunden. Wir sind an diesem Morgen nicht die einzigen „Gipfelstürmer“, die mit der Bahn den „Drachenberg“ erklimmen wollen. So müssen  wir uns bei der Talstation etwas gedulden. Nach einer gemütlicher Gondelfahrt erreichen wir Pilatus Kulm. Organisator Patrick Koch begrüsst die Gruppe und stellt Wanderleiter Walter Wallimann vor. Wir haben unsere Exkursion goldrichtig terminiert.
Nicht nur das Wetter zeigt sich von der besten Seite, auch haben wir das grosse Glück, dass die Steinadler im 2023 brüten. Die Vorfreude ist riesig, die beiden Adlerkücken aus der Ferne zu beobachten. Unter Leitung unseres Wanderleiters geht es hinunter zu den Chilchsteinen und dann weiter auf den Birchboden. Unterwegs können Gemsen und diverse Bergvogelarten beobachtet werden. Schliesslich schlagen die Wandervögel den schmalen Weg in Richtung Mondmilchloch ein. Nach einer 30 minütigen anspruchsvollen Wanderung ist es geschafft. Das sagenumworbene Mondmilchloch öffnet sich und wir treten ein in die „Eingeweiden“ des Widderfeldes. Von den Wänden tropft die weisse Mondmilch. Dieser aufgelöste Kalk wurde im Mittelalter als Heilmittel verwendet. Nach einer kurzen Rast geht es wiederum unter der sicheren Leitung unseres ortskundigen Wanderleiters auf einem schmalen Pfad zu einem Beobachtungspunkt, von wo aus wir den Adlerhorst erblicken. Mit Ferngläsern entdecken wir die beiden Jungvögel im Horst. Die Wanderung hat sich gelohnt! Nach einem anstrengenden Abstieg u.a. durch hochstehendes, steiles Wiesland kommen die Exkursionsteilnehmer im Restaurant Lütholdsmatt an. Die Wirtin „Heidi“ hat feine Älplermagronen zubereitet. Nachdem der grosse Hunger gestillt ist, geht es hinunter zum Bahnhof Alpnach. Leider hat das reservierte Taxi eine Panne, so dass andere Taxis einspringen  oder private Mitfahrtgelegenheiten genutzt werden.
Die Teilnehmer blicken auf einen spannenden und ereignisvollen Tag zurück.
Bericht&letztes Bild Patrick Koch, Bilder Guido Huser

Neophyten-Bekämpfung auf Autobahndach

Berufkraut entfernt – Neophyten-Bekämpfung –  vom 17. Juni 2023

Zu fünft sind wir auf einer Fläche von zirka 1’000 m2 ausgerückt, um die einjährigen Berufkraut-Pflanzen zu entfernen. Der Einsatz dauerte inklusive einer Kaffeepause drei Stunden. Dabei haben wir 435 Pflanzen entfernt. Die Pflanze mussten mitsamt den Wurzeln raus. Der Boden war hart, weshalb der Boden zuerst aufzulockern war. Einige Pflanzen hat man sofort als Berufkraut erkannt – mehrere kleinere Blüten und die Blattform. Wenn die Pflanze etwas verkümmert oder bereits verblüht waren, war es schon schwieriger, sie zu erkennen.

Invasive Neophyten sind eine Gefahr für die einheimische Flora und Fauna. Durch ihr schnelles Wachstum und das Fehlen natürlicher Feinde bilden sie grossflächige Bestände, wobei sie die einheimischen Pflanzen verdrängen.

Am Schluss waren alle zufrieden, etwas Sinnvolles getan zu haben. Und dies in einer nicht erwarteten schönen und diversifizierten Umgebung mit Erholungspotential. Wunderbare Blumen und diverse fliegende, kriechende und springende Tierchen haben uns zusätzlich erfreut.

  • Mehrere invasive einjährige Berufkraut-Pflanzen

Störche im Schul- und Klosterbezirk Baldegg

Störche im Schul- und Klosterbezirk Baldegg 2. April 2023

Trotz der schlechten Wetterprognosen wagte es eine kleine Schar Interessierter an diesem Morgen nach Baldegg zu kommen. Sie wurden nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil: Das Wetter war zwar etwas kühl und windig, aber trocken und teilweise sogar sonnig.

 

Die Störche liessen sich davon nicht beeindrucken. Seit 2008 gibt es in Baldegg einzelne Storchenpaare. Gegen 20 Paare, teilweise vier Paare im gleichen Baum, bauten fleissig an den Horsten, begrüssten einander mit Klappern, um dann umgehend zur Tat für kommenden Nachwuchs zu schreiten.  Teilweise bauten sie an neuen noch kleinen, teilweise an riesigen mehrjährigen Horsten. Es wurden Äste herbeigeschleppt, aber auch grosse Mengen an Polstermaterial, welches sie auf den Komposthaufen der nahen Gärtnerei sammelten. Hoffen wir , dass alle Horste auf sicheren Plätzen erbaut wurden, damit sie dem launigen Wetter und den Winden bis zum Ende der Brutzeit standhalten.

Fotos: Theres Crameri

 

Aktueller Stand der Wieselburgen anlässlich der GV vom 10.03.23

Aktueller Stand der Wieselburgen anlässlich der GV vom 10.03.23

Der Verein KriensNatur (6), der Verein Pro Sonnenberg (1) und viele Freunde (6) haben seit Herbst 2020 insgesamt 13 Wieselburgen erstellt.

  • Im Sommer 2020 machten wir eine Untersuchung mittels Spurentunnels, im Nov. 2020 erste Wieselburgen (grosser Asthaufen mit Aufzuchtskammer in der Mitte)
  • Weil Wiesel verschiedenen Gefahren ausgesetzt sind, wollen wir durch weitere Bauten eine Vernetzung erreichen, so mit der Hoffnung, dass wenn junge Wiesel das Revier der Mutter verlassen müssen, sie bereits in der Nähe eigene geschützte Reviere finden. Somit wären sie bei Wanderung weniger Gefahren ausgesetzt respektive haben höhere Überlebenschancen.
  • Pro Jahr erhalten wir zirka zwei Meldungen von Sichtungen. Die Zuwanderung ist wegen Wald und Stassen nur sehr eingeschränkt möglich
  • Wiesel sind für die Bauern sehr nützlich, sozusagen Mausbekämpfung auf natürliche Art. In diesem Zusammenhang möchte ich die gute Zusammenarbeit mit den Bauern loben.

In der nachfolgenden Karte sind die Standorte der erstellen Wieselburgen und die weiteren Möglichkeiten dargestellt.


Link zur grossen Karte mit Standorten

Nistkasten-Leerung 2023

Bericht Nistkastenleerung 2023

Gut gelaunt hat sich am Donnerstag, 19. Jänner 2023 das «Nistkastenteam» bei prächtigem Winterwetter zur jährlichen Nisthilfenreinigung eingefunden. Neben den Nistkästen im Amlehngarten und im Rebberg wurden erstmals auch die Nistkästen im Bellpark geleert. Philipp Akermann und meine Wenigkeit bilden im Jahr 2023 das «Nistkastenteam» von Kriens Natur. Wir waren sehr gespannt, was wir in den Nistkästen vorfinden werden. War der Bruterfolg 2022 besser ausgefallen als im Vorjahr, in welchem die meisten Nistkästen wegen des garstigen Wetters leer geblieben waren? Total verzeichneten wir 9 erfolgreiche Bruten. 2 Kohlmeisen- und 3 Blaumeisenbruten sowie 3 Haussperlings- und eine Feldsperlingsbrut. Die Unterscheidung der einzelnen Nester gestaltet sich nicht immer einfach.

Die unter dem Dachvorsprung der Underhuscheune angebrachten Mauerseglernisthilfen sind auch weiterhin unbewohnt. Die «Befestigungsart» scheint aus heutiger Sicht suboptimal. In luftiger Höhe unter dem Scheunendach ist noch ein kombinierter Nistkasten für Schleiereulen und Turmfalken angebracht. Trotz Leiter konnte dieser überhängende Kasten aus Sicherheitsgründen nicht gereinigt werden. Eine Reinigung muss zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden mit den nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Trotzdem konnte ein Blick in den Kasten geworfen werden. Dieser ist mit Taubenkot stark verschmutzt. Leider wurde der oberirdische Hummelkasten im Bellpark beschädigt. Obwohl der Schreibende während des Sommers 2022 den Kasten an einen versteckten Standort verlegt hat. Im Edelkastanienpark sowie im Bellpark sollen mit den Nisthilfen vor allem die stark gefährdeten Fledermausarten gefördert werden. Im Sommer 2023 wir ein Fledermausmonitoring im Bellpark sowie im Edelkastanienpark durchgeführt. Der Schreibende hat dies bereits mit der kantonalen Fledermausbeauftragen abgemacht. Der Termin wird noch mitgeteilt.

Folgende Massnahmen sollten umgesetzt werden:
1. Reinigung Eulenkasten in der Underhusscheune
2. Reparatur Hummelkasten im Bellpark (bis Ende Februar 2023)
3. Mauerseglerkästen Underhusscheune neu anbringen
4. Fledermausmonitoring im Bellpark sowie im Edelkastanienpark

Nisthilfenkontrollblatt 2023

Ein besonderer Dank gebührt Philipp Akermann, der sich flink, wie ein «Eichhörnchen» zwischen den Bäumen bewegt. Auch hat Philipp privat eine Leiter angeschafft, die KriensNatur für die Nistkastenleerungen gebrauchen kann und die sich als sehr zweckmässig erwiesen hat. Das Team freut sich auf die nächste Leerung. Im nächsten Winter kommen mit dem Edelkastanienpark noch weitere Nisthilfen hinzu. Eine Aufstockung des «Leerungsteams» würde sehr begrüsst.
Für das «Nistkastenteam» Patrick Koch, Vorstandsmitglied Kriens Natur

Nisthilfen „Edelkastanienpark“ Sonnenberg

Nisthilfen „Edelkastanienpark“ Sonnenberg

Am Donnerstagmorgen, den 22. 12.2022 haben wir die Nisthilfen gemäss unserem Konzept im Bereich des «Edelkastanienparks» auf dem Sonnenberg aufgehängt. Der flinke Helfer hat dabei assistiert von Thomas und mir die Nistkästen montiert. Auch Windböen und Regen konnten uns nichts anhaben. Herzlichen Dank an alle, auch an Guido Huser und Thomas für das Beschriften der Nistkästen!

  • Anlieferung der Nistkasten

Text: Patrick Koch / Guido Huser