Schmetterlinge auf Krienseregg, 9. Juli 2023
Um die 20 Personen haben sich an einem sehr sonnigen und warmen Tag auf der Krienseregg getroffen, um von einem Kenner wie Thomas Röösli mehr über Schmetterlinge zu erfahren. Die Mager-Wiesen waren noch ungemäht und dadurch voller Gräser und Blumen. Wir waren gute zwei Stunden unterwegs, durchschritten dabei am Rand auch Hochmoore. Die Wiesen waren voll von bunten Tagfaltern.
Gleich anfangs kam etwas Hektik auf, als ein grosser Falter mit weisser Flügelbinde an uns vorüberzog. War das ein Eisvogel oder ein Schillerfalter? Sehr häufig anzutreffen waren der Braune Waldvogel, das Ochsenauge oder Arten von Schecken- und Perlmutterfaltern. Dazwischen mischte sich ein Zitronenfalter, ein Baum-Weissling, ein Hochmoor-Gelbling, ein Schachbrettfalter, ein Dickkopffalter und eine Bläulingsart. Alle Teilnehmenden waren jeweils behilflich beim Auffinden neuer Arten. Thomas Röösli benannte die mit Kescher gefangen Falter und ordnete sie ein. In seiner Hand, in einem Glas oder den Aerarium konnten wir die Merkmale gut einsehen. Alle Falter wurden selbstverständlich in der Nähe des Fundortes wieder freigelassen. Zuletzt wurde das anfängliche Rätsel dann doch noch gelöst, als sich noch ein Grosser Schillerfalter zu uns gesellte, den wir frei und lange bestaunen konnten.
Hier noch einige von Thomas lebhaft erzähltem Wissen: Tagfalter schliessen die Flügel in der Ruhestellung, woran man sie erkennen kann. Doch um die Sonnenenergieaufnahme zu regulieren, halten auch sie die Flügel zeitweise offen oder drehen sich manchmal zur Sonne. Bei einigen Arten wie dem Zitronenfalter oder dem Aurorafalter können Männchen und Weibchen leicht auch im Flug unterschieden werden. Falter die schon früh im Jahr unterwegs sind, wie der Zitronenfalter, verbringen den Winter als Falter. Andere überwintern als Ei, Raupe oder Puppe. Verschiedene Arten zeugen zwei oder mehr Generationen pro Jahr. Bei einigen Gebirgsarten wiederum gibt es nur eine Generation pro zwei Jahre.
Schmetterlinge finden oft auf einer hohen Blume, über einem Strauch oder in einem Baumwipfel zur Paarung zusammen. Sie erfolgt nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, was sicherstellt, dass sich nur gleiche Arten paaren können. Die meisten Falterarten sind während der Raupenzeit an eine oder wenige Wirtpflanzen gebunden. Deshalb werden bereits die Eier darauf oder in der Nähe abgelegt. Die Brennnessel ist für viele Arten in dieser Beziehung sehr wertvoll.
Alle waren hell begeistert vom Anlass und der Vielfalt. Ganz herzlich Dank an Thomas für seine profanen Ausführungen.